12 Jahre meiner Forschungstätigkeit habe ich mich mit dem Phänomen der Orthorexie beschäftigt. Manche Menschen legen so großen Wert darauf, sich gesund zu ernähren, dass sie aus Angst, vermeintlich ungesunde Lebensmittel zu sich zu nehmen, ihr Essverhalten immer weiter einschränken. Die verunsichernde Suche nach der optimalen Ernährungsweise kann im Leben der Betroffenen so viel Raum in Anspruch nehmen, dass wenig Zeit und Energie für anderes bleibt. Infolgedessen können Konzentrationsschwierigkeiten (wenn die Gedanken ständig um die Ernährungsweise kreisen), soziale Isolation (wenn nicht mehr an gemeinsamen Mahlzeiten teilgenommen wird) und ein allgemeines Stress- und Belastungsgefühl (Niedergeschlagenheit, Krankheitsängste, Schuldgefühle) auftreten. Je nach dem, wie eingeschränkt die Ernährungsweise ist, besteht auch die Gefahr einer Mangel- oder Fehlernährung.
Ich habe in meiner Forschung daran gearbeitet, herauszufinden, ob die Orthorexie eine weitere Variante gestörten Essverhaltens ist und inwiefern sie sich von anderen (Ess)Störungen abgrenzen lässt. Abschließend konnte ich diese Frage natürlich nicht beantworten und ich bin gespannt darauf, was die zukünftige Orthorexie-Forschung für Erkenntnisse bringen wird.
Auch wenn ich inzwischen nicht mehr hauptberuflich in der Orthorexie-Forschung tätig bin, verstehe ich mich als "ehrenamtliche Orthorexie-Forscherin". In meiner Freizeit begutachte und schreibe ich weiterhin Artikel zum Thema Orthorexie, und gebe auf Anfrage auch gerne Interviews oder Vorträge zu dem Thema. Kontaktieren Sie mich gerne, wenn Sie mehr wissen möchten.